Es sind bereits 1,5 Jahre, die unser Eros nun sein Leben bei uns in Deutschland verbringen darf.
3,5 lange Jahre hat er auf Zypern im Tierheim seine Zeit abgesessen. Durch mehrere Aufenthalte auf Zypern und vor allem im Tierheim kannte ich viele der Hunde, die schon länger im Tierheim waren sehr gut und verbrachte jedes mal aufs Neue Zeit mit ihnen. Auch mit Eros. Ich fand ihn immer toll und machte Werbung für ihn, dass er eine Pflegestelle benötigt, doch irgendwie nahm sich ihm keiner an.
Doch dann kam Corona und auf einmal bedingt durch Homeoffice, war wieder Zeit für einen Pflegehund. Die Auswahl war schnell getroffen, es sollte ein Notfellchen sein und am besten einer, der ansonsten immer übersehen wurde.
Gesagt getan: Am 07.04.2020 war der große Tag und Eros durfte zu uns fliegen. Die liebe Sonja brachte ihn mir von Köln bis nach Dortmund mit somit hatte ich nur noch 2 Stunden zu fahren. Mitten in der Nacht durfte ich Eros in die Arme schließen.
Und dann war dieser Moment, der im Nachhinein betrachtet, wahrscheinlich schon ausschlaggebend für Eros weiteren Weg war.
Er schnupperte ganz vorsichtig an mir und dann erkannte er mich. Die Rute wedelte, zwar noch etwas zögerlich, aber man konnte seine Erleichterung spüren, dass er nun endlich wieder jemanden halbwegs Bekanntes um sich herum hatte, obwohl alles neu und fremd war und er natürlich von der langen Reise total erschöpft war. Und in diesem Moment wo ich das schreibe, bekomme ich wieder Gänsehaut, weil es einfach ein unbeschreiblicher Moment war.
Die ersten Tage war Eros sehr in sich gekehrt, noch müde von der Reise und den neuen Eindrücken, man konnte merken, dass er zuvor noch nicht in einem Haus gelebt hat.
Eros durfte erst einmal in Ruhe ankommen. Dann nach ca. 4 Wochen war die Zeit gekommen, dass Eros seine eigene Familie bekommen sollte und eine liebe Besucherin kündigte sich an.
Am Abend zuvor zog sich bei dem Gedanken, das jemand anderes mit dem wundervollen Eros sein Leben verbringen darf, schon extrem der Magen zusammen und die ersten Tränen rollten. Das geht nicht! Eros darf nicht noch einmal umziehen, hatte er sich doch so gut eingewöhnt und sich in unsere Herzen geschlichen. Kurze Beratung und die Entscheidung war gefallen. Eros hat sein Zuhause schon gefunden!
Dann begann eine nicht so schöne Zeit, denn Eros hat Ehrlichiose und Leishmaniose. Die Ehrlichiose wurde direkt behandelt, das hatte er also schon mal hinter sich, aber die Leishmaniose war noch am Brodeln. Wir suchten nach Hilfe, was sich nicht so einfach gestaltet, denn nur einige wenige Tierärzte in Deutschland kennen sich gut mit Mittelmeerkrankheiten aus. Doch dann haben wir kompetente Hilfe gefunden und alle Befunde sowohl aus Zypern und auch aus Deutschland wurden analysiert und Eros wurde entsprechend mit Medikamenten neu eingestellt. Leider waren die darauffolgenden Ergebnisse auch noch nicht zufriedenstellend und Eros musste sich einer Art Chemotherapie für 35 Tage unterziehen um die Leishmanien in seinem Körper endlich zur Ruhe zu bringen.
Es war ein Auf und Ab und wir haben wirklich mit ihm gelitten, doch die Prozedur hat sich gelohnt. Seit Anfang des Jahres strotzt der Herr vor Energie, spielt ausgelassen, sein Fell glänzt und es geht ihm nicht nur äußerlich sondern auch innerlich sehr gut. Seine Blutwerte sind gut und die Leishmaniose ruht.
Eros ist ein wundervoller Hund, er ist mit fast allen Hunden gut verträglich, akzeptiert den Kater im Haus als Mitbewohner und schafft es hin und wieder die Damen des Hauses zum Spielen zu motivieren. Er ist ein richtiger Quatschkopf und nutzt außerdem jede Gelegenheit für eine Streicheleinheit.
Vor kurzem waren wir im Harz und Eros war in seinem Element, denn Spazieren gehen ist sein Leben. Immer die Nase am Boden, aber die Gerüche des Rotwildes findet er besonders gut. Da kam dann doch der bislang eigentlich nicht so richtig vorhandene Jagdtrieb zum Vorschein und die Leine blieb besser dran.
Wir hoffen, dass Eros noch ganz viele wunderschöne Jahre vor sich und vor allem mit uns hat!
Viele Grüße Annika