Anfang der Woche übernahmen wir acht Hunde aus einer großen Tötungsstation im Raum Nicosia.

Es handelt sich hierbei um eine private Tötungsstation, in die Hunde aus drei umliegenden Gemeinden abgeliefert werden.

Diese Hunde landen buchstäblich in der Hölle. Es gibt dort keine medizinische Versorgung, kaum Futter und keiner kümmert sich um die Tiere. Sie werden dort einfach nur aufbewahrt, bis der Tag des Einschläferns kommt.

Wenige freiwillige Helfer versuchen ihr Bestes dort Hunde rauszuholen, aber sind mit der Situation total überfordert. Hilfe von staatlicher Seite ist auch nicht zu erwarten.

Vor zwei Wochen erreichte uns ein Hilferuf, es gab für die Hunde nichts mehr zu fressen. So haben wir ihnen Futter, aber auch Decken, Handtücher und einige andere Dinge die dringend benötigt werden gespendet. Die Helferin die kam, um sich unsere Spende abzuholen, fuhr weinend vor Freude von unserem Tierheimgelände.

Auch sagten wir ihr zu acht Hunde zu übernehmen. Bei über 70 Hunden die dort tag täglich leiden, sind acht nicht viel, aber mehr konnten wir zur Zeit nicht aufnehmen. Und es sind wenigstens acht die dieser Hölle entfliehen.

So wurden uns die acht am Dienstag Nachmittag gebracht. Alle Hunde waren völlig abgemagert, voller Zecken und Flöhe. Als wir sie in die vorbereiteten Zwinger brachten, sind sie sofort über das Futter hergefallen. Sie waren unglaublich hungrig.

Sofort viel uns auf, das eine der drei Hündinnen schwanger ist. Aber sie sollten alle erstmal etwas zur Ruhe kommen, bevor sie gestern von unserem Tierarzt untersucht werden sollten.

Gestern beim morgendlichen Zwingerchecks sahen wir leider, dass Sunset ihre Welpen über Nacht verloren hatte. Sie wurde natürlich sofort mit den anderen Hunden zum Tierarzt gebracht, ihr Gesamtzustand war nicht gut.

Sofort wurde sie an den Tropf gelegt und umfassend untersucht. Zum Glück befanden sich keine weiteren Welpen mehr in ihr, aber es wurden Knochen und undefinierbares weisses Zeug in ihrem Magen gefunden. Sie war völlig blockiert. Das lässt darauf schliessen, dass sie in der Tötung nur Knochen bekommen hat und irgend etwas anderes gefressen haben muss, um ihren Hunger zu stillen.

Die Blutuntersuchung ergab, dass sie Anaplasmosis und Erlichose positive ist und im ganzen total geschwächt und blutarm.

Heute morgen geht es ihr schon etwas besser, aber sie muss noch einige Tage in der Klinik bleiben um wieder auf die Beine zu kommen. 

Wir sind glücklich, dass sie unter den acht Hunden war, die zu uns gekommen sind. Denn ansonsten würde sie schon heute nicht mehr leben.

Liebe Grüße
Ihr/Euer Julia-Team