Während unseres 2 wöchigen Aufenthalts auf Zypern haben wir die meiste Zeit im Julia Tierheim ausgeholfen, doch am ersten Montag hatte ich die Aufgabe Ramsey für seinen Flug in die neue (nord)deutsche Heimat aus dem Kellia - Tierheim abzuholen und hatte dabei Gelegenheit mit Christine zu reden.
Wie die meisten Helfer, ist auch Christine, gegen Ende August hin sehr erschöpft – sie haben extrem heiße Monate hinter sich, in denen sehr viele Hunde und vor allem auch Welpen ausgesetzt wurden. Nachdem sie erzählt, wie schwierig es durch den entlegenen Standort ist, dort freiwillige Helfer zu finden und dass sie seit über 2 Jahren keinen freien Tag hatte, wollten wir ihr gerne Arbeit abnehmen und ihr unter die Arme greifen. Darum haben Nina und ich am kommenden Montag beschlossen sie noch einmal zu besuchen, um sie zumindest einen Tag lang etwas zu entlasten.
Dank der langen Anfahrt machten wir uns also an unserem 2. Montag noch vor
Sonnenaufgang auf den Weg, um rechtzeitig um 7 Uhr am Kellia - Tierheim zu sein.
Vor Ort begann der Morgen gleich mit dem Füttern der Hunde, wobei Christine für jeden der Hunde genau das Futter und gegebenenfalls die Medikamente, die sie benötigen, zuteilt und sich trotz ihres vollen Zeitplans die Zeit nimmt, darauf zu achten, dass auch in den Zwingern in denen mehrere Hunde sind, jeder bei seinem eigenen Fressen bleibt, auch wenn dies bedeutet, dass sie (oder in diesem Fall mal einer von uns) solange daneben steht und überwacht, dass es keine Räubereien gibt.
Nach der Fütterung (und dem anschließenden Auswaschen der Näpfe, die dann erstmal zum Trocknen in die Sonne gelegt werden) werden dann täglich die Zwinger gereinigt und falls dies nötig ist, Umlegungen der Hunde in andere Zwinger vorgenommen. Bei unserem Besuch mussten zum Beispiel mehrere Zwinger für Gasthunde vorbereitet werden (Christine finanziert ihre Tierschutzarbeit unter anderem dadurch, dass sie eine Art Hundepension in einigen der Zwingern führt).
Die tägliche Reinigung besteht darin, dass die Hunde, aus dem Zwinger der gesäubert wird, in
den eingezäunten Innenhof des Tierheims dürfen, so dass sie in Ruhe herumschnüffeln können.
Dann wird zunächst sämtlicher Kot eingesammelt und dann der geflieste Innenraum mit Wasser ausgespritzt, geschrubbt und mit einem Bodenabzieher wird das stehen gebliebene Wasser rausgezogen. Wir haben diese Gelegenheit auch genutzt die Wassernäpfe gründlich zu schrubben.
So arbeitet man sich dann von Zwinger zu Zwinger. Bis wir fertig waren mit allen Zwingern war es - obwohl wir zu viert waren - Mittag und das Thermometer war in den mittleren Dreißigern angelangt.
Für uns endete der Tag im Kellia damit, dass wir noch die letzten Kothaufen aus dem Hof eingesammelt haben, die die Hunde während ihres Freigangs hinterlassen haben und uns noch etwas mit Christine unter das Dach des baufälligen Pavillons in der Mitte des Hofes (der einzige Schatten im Tierheim außer in den Zwingern) gesetzt haben.
Sie sagte sie sei froh, dass wir da gewesen seien. So sei sie etwas früher fertig und könne am Nachmittag noch etwas in ihrem Garten arbeiten, bevor sie mit einigen der Hunde zum Tierarzt wolle.
Woher sie die Energie nimmt dies alles tagtäglich durchzuhalten, weiß ich nicht. Sie erzählt
aber immerhin, sie habe kein Internet daheim. Die Vermittlung und die Arbeit mit dem Internet sollen andere machen. Immerhin etwas, was sie nicht tun müsse. Allerdings habe sie sich ein Smartphone zugelegt, um Bilder machen zu können...wobei sie auch hier gleich einschränkend hinzufügt, verschicken könne sie diese aber nicht ohne weiteres, denn das Tierheim liege jenseits vom Internetempfang.
Aber vielleicht ist das ja auch ganz gut so!
Sonst würde sie sich vielleicht noch mehr aufladen.
Und die Hauptsache ist doch, dass die Hunde dort gesund und munter sind und sich in Ruhe auf ihr neues Zuhause freuen können.
Und das sind sie und das tun sie.
Liebe Grüße an alle Zypernpfoten samt Halter und vielleicht Halter in spe von Nora (deren Zypernpfote Benita besonders grüßt) & Nina