Eine Vermittlung von Ian war bereits ins Auge gefasst, kam aber letztlich dann nicht zustande, da uns als Pflegestelle in letzter Konsequenz doch das nötige Vertrauen fehlte, das Richtige zu tun. Ian blieb daher, und genießt weiterhin völlig entspannt sein Leben in unserer Familie.
Er geht morgens mit auf einen längeren Spaziergang über Feld, Wald oder Wiese, oft auch mit vielen anderen Hunden, denen er allen sehr freundlich und höflich begegnet. Den Rest des Tages verbringt er bis zum zweiten Spaziergang am Nachmittag/frühen Abend derzeit in Tiefenentspannung! Er kennt genau die Routineabläufe, die der Tag so mitbringt und stellt sich darauf ein. Erstmalig waren wir mit ihm jetzt auch in der Stadt im Einkaufszentrum, was aber wohl nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählen wird.
Die sind sicherlich Kuscheln, sich streicheln lassen, draußen rumlaufen und erkunden dürfen und auch pointertypisch "orten". Also: Nase mal hier und da in den Wind recken und überlegen, welcher Duft denn da herüber weht. Was seine jagdlichen Ambitionen angeht, so können wir bisher nur weiterhin Entwarnung geben: es bleibt beim Orten und Anzeigen. Seine Nase ist wirklich gut, aber das Nachsetzen ist ihm wohl nicht so wichtig - bis jetzt ist also auch ein Waldspaziergang in wildreichem Gebiet absolut entspannt mit ihm möglich. Wild in Sichtweite, die Feuerprobe, hatten wir allerdings noch nicht. Ian freut sich wie verrückt, wenn sich jemand über ihn freut! Das Gefühl, von einem Menschen "erwünscht zu sein", "angenommen und willkommen zu sein", "dazuzugehören" löst ihn ihm ganz viel Freude aus und er ist der glücklichste Hund! Die Freude und Zuneigung, die man selbst aussendet, gibt er einem genauso wieder zurück. Wir wünschen uns Menschen, die keine speziellen Erwartungen an ihn stellen.
Er ist kein Hund für die Hundeschule mit Sitz/Platz/Bleib und Fuß. Was er vielleicht noch gut fände, wäre Mantrailing "just for fun", also auch ohne Ernstbezug. Mit emotionalem Druck bzw. Druck ganz allgemein kann er nicht umgehen. Was ich für ihn an Kommandos bisher brauchte, sind "Slow", "Warten/Bleiben" und "Hier". Wir haben Unterordnungskommandos, die eine devote Körperhaltung implizieren, insbesondere Sitz und Platz/Down erstmal ganz hinten angestellt, da wir ihn ja erstmal mental aufbauen und stärken wollen. "Sitz" beispielsweise erarbeiten wir erst seit einigen Tagen; an der Leine läuft er sowieso entspannt und ein "Nein" braucht es für ihn kaum überhaupt einmal.
Ian hat ein gutes Gespür für Gefühle und Stimmungen und er wird, so glauben wir, sich seine Menschen irgendwann selbst aussuchen und uns dann auch die nötige Sicherheit geben, ihn in vollem Vertrauen mit diesen Menschen gehen zu lassen.
Wenn Sie unserem Ian eine einfühlsame Familie schenken wollen, dann melden Sie sich bitte bei uns.