`Homage`an Nico! - 

Nico lebt nun eine Woche bei uns in der Familie. Nach 1 ½ Jahren Tierheimleben, ist diese Woche nur ein erstes „Ankommen“.

Sicher noch nicht ein wirklich intensives Kennenlernen. Dennoch möchten wir unsere ersten Eindrücke von Nico schildern:

Nico, vermutet ein Collie-Mix, lebt nun bei uns mit zwei Kindern (14,10), zwei kleineren Zypernpfoten (Rüde, Hündin) und mit unseren beiden Katern. Alles vollkommen problemlos vom ersten Moment an, als er zur Tür hereinkam. Er ist stubenrein und benimmt sich bisher vorbildlich. Die Kinder findet er nett und lässt sich gerne streicheln, den Katern weicht er freundlich aus und ansonsten ist er ein sehr zugewandter, freundlicher Hund, im Haus und Garten auch ein sehr ruhiger Hund. Er liebt seine beiden ausgedehnten Spaziergänge morgens und abends im Wald oder über die Wiesen, wobei er da nur allzu gerne auch mal Vollgas geben würde; dies aber leider noch nicht möglich ist. So läuft er angeleint an einer 8 m Leine mit einem Expander am Geschirr, da er schon enorme Beschleunigungskräfte hat, die man nur so einigermaßen schonend für Mensch und Tier gehalten bekommt. Allerdings halten sich diese Momente (die verrückten 5 Minuten) absolut in Grenzen und die meiste Zeit geht Nico weggetreu und sehr gut an der Leine. Auch an der 2m Leine, wenn man ihn etwas „anleitet“. Er hat diesen „Will to please“ und ist ein herzensguter Hund!

Bei Hundebegegnungen mit Hunden, die kleiner sind als er (was die meisten ja sind), ist es bisher unproblematisch. Bei großen/größeren oder auch wilden Hunden gerät er leicht in eine Verunsicherung. Da ist es auch egal, ob Rüde oder Hündin. Dies zeigt sich durch Bellattacken, verbunden auch mal mit angedeuteten Scheinattacken. Da braucht er unbedingt Anleitung und Führung durch seinen Menschen, um wieder ein gelassener Hund, auch bei solchen Begegnungen, zu werden. Das Potential hat er definitiv in sich, aber es fehlt ihm da gerade noch an Sicherheit und abrufbaren guten Erfahrungen. Er ist keinesfalls aggressiv (auch wenn es so vlt. scheint) sondern lediglich unsicher. Übernimmt man als Mensch in diesen Situationen Verantwortung für seinen Schutz, positioniert sich entsprechend, gibt er auch sehr gut und auch gerne die Verantwortung an seinen Menschen ab und lässt sich gut führen. Wenn er dann in dieser Situation Gelegenheit bekommt, mal Nase und Augen in Ruhe einzuschalten, bemerkt er auch „Ach, ist ja gar nicht gefährlich!“ und ist im zweiten Kontakt dann zwar noch skeptisch-zurückhaltend, aber tendenziell freundlich und bereit zu „näherem Kennenlernen“. Er ist wie so ein kleines Kind, das nicht so genau weiß, wie es sich denn verhalten soll, wenn ein größeres Kind auf es zu gerannt kommt. Ist das andere Kind nun freundlich? Ist das bedrohlich? Muss ich um Hilfe rufen? Soll ich nett „Hallo!“ sagen? Soll ich weglaufen? Sein Gebell ist dann die Message: “Halt! Bleib wo du bist! Ich kenn dich nicht!“ und damit quasi ein Hilferuf an jemanden, der ihm bitte sagt, was er tun soll. Das muss sein Mensch dann mit entsprechender Kommunikation durch Körpersprache und verbalen Botschaften übernehmen, um ihm so Sicherheit zu vermitteln, aus der heraus er zukünftig auch immer besser alleine solche Begegnungen adäquat schaffen kann. Aber jetzt gerade braucht er diese Unterstützung unbedingt und bekommt sie auch.

Darum, und weil er eben ein recht großer, kräftiger, dabei aber sehr sensibler Hund ist, den man aber nun mal in jeder Situation händeln können muss, sollten es für Nico Menschen mit Hundeerfahrung sein.

Ansonsten fiel uns bisher nur eine leichte Schreckhaftigkeit in Bezug auf Knistergeräusche auf (knackender Stock, Klick des Handyfotoapparates) und bei fliegenden Insekten aller Art: die will er alle töten und würde wohl auch an Wänden hochgehen, wenn`s der Sache dient! Da hoffen wir mal, dass sich das bei allen Bienen und Wespen rumspricht…

Wir stellen uns für Nico idealerweise ein Zuhause mit eingezäuntem Garten vor, wo er schöne Stunden mit seinen Menschen verbringen kann und mal eine Runde Frisbee spielen darf. Er ist sehr menschenbezogen, so dass es natürlich toll für ihn wäre, wenn er nicht täglich über mehrere Stunden alleine bleiben müsste. Wobei ich vermute, dass er es – stundenweise – durchaus können würde (haben wir aber noch nicht probiert).

Andere Hunde braucht er nicht – wäre aber denkbar. Er genießt hier seine Ruhe sehr und auch jede streichelnde Hand! Dabei kann er die Augen schließen, die Nase irgendwo in seinen Menschen vergraben und fest an seinen Menschen angelehnt, genießerisch in sich zusammen sinken. Wer einen wunderschönen, großen Hund sucht, wer viel Ruhe und Liebe zu verschenken hat, wer einen ganz wunderbaren Vierbeiner an seiner Seite haben möchte, der kann ihn sich gerne nach Absprache bei uns anschauen kommen! Nico freut sich immer über Besuch!