Liebes Zypernpfoten-Team,

Ihr seid sicher gespannt, wie es Timmi und Shala, euren beiden Zuckerschnuten, geht. Deswegen kommt heute die Fortsetzung von „Je suis Shala“.

NOUS SOMMES SALT – wir sind Shala, Angie, Loupi, Timmi!

In bewährter Tradition berichtet jede/r von uns, was in der Zwischenzeit passiert ist. Loupi will beginnen, damit er es schnell hinter sich gebracht hat.

LOUPI

Hallo Leute,

so langsam ist aber Schluss. An Shala habe ich mich mittlerweile ja gewöhnt, sehr sogar, aber noch so ein Wusel, das ist einfach zu viel. Was mich richtig stört: Shala hampelt nur noch mit i h m herum. Mich lässt sie quasi links liegen. Manchmal kommt sie jedoch auf meine Matratze. Das durfte bisher nur mein Frauchen Angie. Damit ich Shala aber überhaupt noch um mich habe, darf sie das jetzt auch. Dann bleibt sie ein paar Stunden, und es ist fast wieder so schön wie im Wohnmobil, wo wir alle in einem Bett gekuschelt haben. Was ich auch toll finde: Angie joggt jetzt öfter ganz allein mit mir. Dabei schickt sie Liebesschwüre in meine Richtung, die es in sich haben.

Am Tag ziehe ich mich meistens auf meine Matratze zurück, aber abends hocken wir alle stundenlang zusammen, und neulich hat Angie wieder so eine Zeremonie gemacht wie damals bei Shala, damit wir kapieren, dass wir jetzt ein Rudel sind. Da wusste ich, mit Timmi muss ich in Zukunft klar kommen. Aber wenigstens gab es leckere Rinderkopfhaut.

SHALA

Wenn ihr wüsstet, was hier alles in der Zwischenzeit passiert ist. Zuerst sind Loupi, unser Frauchen und ich zwei Monate mit dem Wohnmobil durch Süddeutschland und Südfrankreich getourt. Ich habe mich in unserem „kleinen Zuhause“ dermaßen wohl gefühlt, dass ich gar nicht mehr raus wollte. Wir haben sooooo viel erlebt, richtig spannend war das. Einmal waren wir in der Nähe von einem Privatflugplatz. Ob ihr’s glaubt oder nicht, da habe ich gleich mehrere Flieger mit der Aufschrift „Je suis Shala“ gesehen, und einige Menschen haben auch einen entsprechenden Button getragen. Zumindest kam es mir so vor...

Kurz vor unserer Reise hatte ich mit Agility begonnen. Das mach ich jetzt weiter. Das gefällt mir richtig gut, und ich glaube, ich bin dafür auch ein bisschen begabt.

Wir waren kaum drei Wochen zuhause, da kam schon Timmi zu uns. Loupi und ich durften mit zum Flughafen, um ihn abzuholen, d.h. wir mussten im Auto warten. Als Angie sich dann mit ihm zu mir auf die Rückbank setzte, habe ich ihn vorsichtshalber erstmal angeknurrt. Das mache ich immer, wenn mir einer zu nahe kommt oder mir meinen Knochen weg nehmen oder wenn ich seinen haben will. Aber dann war ich auch schon hin und weg von Timmi. Als er auf der Rückfahrt eingeschlafen war, habe ich so getan als ob ich auch schlafe und bin – wie aus Versehen – immer dichter an ihn heran gerutscht.

Wir toben jeden Tag auf Angies altem Sofa herum, und auf Spaziergängen laufen wir ganz eng nebeneinander. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne Timmi war. Ist doch eigentlich komisch: da kommen wir Beide aus demselben Ort und müssen erst eine lange Reise machen, um uns kennen zu lernen. Das hätten wir auch einfacher haben können oder? Allerdings gäbe es dann keinen Loupi. Und ohne Loupi wäre das Leben nur halb so schön. Auch wenn ich im Moment lieber mit Timmi spiele.

TIMMI

Heute sollt ihr erfahren, wie es mir ergangen ist, seit ich euch verlassen musste. Auf dem Flughafen wusste ich erst gar nicht, was passiert und wohin ich gehöre. Eine Frau hat mir leckerste Fleischwurst gegeben, mich aus der Box geholt und mich einer anderen Frau in den Arm gedrückt. Diese Frau hat mich in eine Decke gehüllt, und ich dachte, dass dies vielleicht mein neues Frauchen ist. Aber dann kam sofort eine dritte Frau, die meinen Namen gesagt und mich gestreichelt hat. Also nahm ich an, dass sie mein Frauchen wird. Das war dann aber letztendlich doch die Deckenfrau, Angie. Und das ist gut so, denn zu ihr gehören Loupi und Shala, die ich Beide von Anfang an voll klasse fand. Die Streichelfrau gibt es aber auch noch. Sie passt ab und zu auf uns auf. Darüber freuen wir uns sehr, denn sie ist immer ganz ganz lieb zu uns.

In der ersten Nacht habe ich mein „Zypernfrauchen auf Zeit“ vermisst, aber spätestens am nächsten Tag habe ich begriffen, dass ich es mit meinem neuen Zuhause auch richtig gut getroffen habe. Am liebsten mag ich Shala, weil ich mit ihr stundenlang rumrängeln kann. Mit Angie geht das auch, aber nicht so lange. Dafür spielt sie Fußball mit mir oder wirft kleine Bälle, denen ich hinterher laufen kann. Loupi finde ich sehr aufregend und schnupper gerne an ihm herum. Wenn ihm das zu viel wird und er genervt nach mir schnappt, schmeiße ich mich schnell auf den Rücken und halte ihm meine Kehle hin. Daraufhin ist er immer sofort besänftigt.

Es gibt Plätze in meinem neuen Zuhause, da darf ich nicht hin, z.B. auf manche Stühle oder auf ein bestimmtes Sofa. Ich soll auch nicht unter dem Zaun nach draußen kriechen. Das tu ich aber trotzdem manchmal. Insgesamt darf ich ganz viel. Am liebsten tobe ich von oben nach unten durch’s Haus und jage mit Loupi und Shala im Garten um einen großen Baum herum. Ich bin nie angebunden, und es ist permanent jemand da. Es gibt mehrmals täglich was zu fressen, auch Leckerlis. Und Spaziergänge machen wir auf vielen Wegen. Fast jeden Tag kommen Menschen vorbei, manche mit Hunden. Ich habe immer gute Laune und eigentlich nie Langeweile. Wenn doch, hole ich mir schnell einen Schuh oder was anderes zum Knabbern.

Und ich habe ganz viele Ideen. Zum Beispiel ist mir aufgefallen, dass ich unter Shala durchlaufen kann, Shala kann unter Loupi durchlaufen und Loupi unter Angie, wenn sie ganz hoch springt. Wenn uns jemand zeigt wie das geht, könnten wir doch eine Zirkusnummer daraus machen. Was haltet ihr davon?

Danke, dass ihr mir geholfen habt, mein Rudel zu finden.

FRAUCHEN

Shala, Loupi und ich hatten uns auf der Provencefahrt zu einem eingeschweißten Team entwickelt. Und jetzt noch ein Hund? Wieder alles durcheinander würfeln? Zweimal sooooo viel Glück gehabt mit meinen „Second-hand-Hunden“, und das nun alles aufs Spiel setzen? Aber Timmi und seine Geschichte, die viel auch mit meiner eigenen zu tun hat, ließen mich nicht los. Also das Glück ein drittes Mal auf die Probe stellen...

Ich machte mich darauf gefasst, mich um ein neurotisches Zappelbündel oder auch um ein versteinertes Häufchen Elend kümmern zu müssen. Und dann die positive Überraschung: nichts von alledem. Lediglich Spaziergänge im Ort entwickelten sich zur Tortur. Jedes Auto, jeder Hund, jeder Mann wurden angekläfft, erst von Timmi, dann von Shala und am Schluss wollte der sonst so friedliche Loupi sich zähnefletschend Richtung Mensch und Tier stürzen. Ich selbst hatte eine hartnäckige Grippe. Unterbrochene Nächte, da Timmi n o c h nicht stubenrein war und Shala nicht m e h r. Loupi eine verletzte Pfote, alle drei Hunde Durchfall... Ich gebe zu, in manchen Augenblicken bin ich an meine Grenzen gestoßen. Trotzdem habe ich nicht eine Sekunde an meiner Entscheidung, Timmi zu uns zu nehmen, gezweifelt.

Timmi erstaunt mich immer wieder aufs Neue mit seiner fröhlichen Unbekümmertheit. Fremde und Bekannte erleben ihn als kleinen Springinsfeld-Macho, als einen liebenswerten Draufgänger, als einen stinknormalen verspielten, putzmunteren Welpen. Zuhause bekomme ich viel von seiner anhänglichen verschmusten Seite mit. Er passt hervorragend in unser kleines Team. Ich bin voller Bewunderung und Respekt für meine drei kleinen großen zauberhaften Wesen und empfinde tiefe Dankbarkeit für all die Glücksmomente, die sie mir bescheren. Für nichts und niemanden würde ich mich von einem von ihnen trennen.

Euch allen möchte ich an dieser Stelle ein weiteres Mal für euren außergewöhnlichen Einsatz und eure überaus erfolgreiche Arbeit danken.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins Jahr 2016