Dieser große Hund stand mitten auf der Straße in Pissouri, als ein Tierfreund mit seinem Auto um die Ecke bog. Er hielt sofort an, um sich um ihn zu kümmern. Er war ängstlich und versuchte nach seinem Retter zu schnappen.

Die Rettungsaktion wurde von einer englischen Dame vom Straßenrand aus beobachtet, die sofort beherzt eingriff. Mit schnellen geschickten Handgriffen, wickelte sie dem Hund das Seil, welches der Tierfreund im Auto hatte, zweimal um die Schnauze, und schwupp war er schon im Auto.

Im Tierheim zeigte sich Ole (diesen Namen hatten wir ihm gegeben) noch etwas scheu, hatte sich aber schon beruhigt. Er erkundete seinen Zwinger und schon am nächsten Tag ließ er sich von allen streicheln und war sehr zutraulich.

Wir fanden an seinem Körper kleine Bisswunden und fragten uns, was ist ihm bloß passiert ist. Sein sonstiger körperlicher Zustand war sehr gut.

Ohne große Hoffnung zu haben prüften wir, ob er einen Microchip hat, und zu unser aller Überraschung hatte er einen. Die Überraschung war noch größer, als er sogar registriert war.

Ole heißt eigentlich Mavris und ist am 15.11.2010 geboren, aber leider waren beide angegebenen Telefonnummern durchgegend ausgeschaltet. Unsere erste Hoffnung, dass seinem Besitzer etwas an dem Hund liegen würde, denn er hatte ihn ja sogar registriert, schwand dahin.

Wir dachte daran, dass er vielleicht einer der vielen traurigen Fälle ist, wo seine Besitzer die Insel verlassen und ihren Hund einfach ausgesetzt haben.

Aber das hat sich glücklicherweise als falsch erwiesen. Gestern rief uns das Vetamt an: der Besitzer hat im Amt nachgefragt ob sich irgend jemand gemeldet hat, ob jemand seinen Hund gefunden hat und um bekannt zugeben, dass sich seine Telefonummer geändert hat, falls sein Hund gefunden wurde.

Sein Besitzer war überglücklich zu erfahren, dass Marvis gefunden wurde und sprang sofort in sein Auto um ihn abzuholen. Schon 30 Minuten später konnte er seinen Hund wieder in die Arme schließen, und Mavris hat sich tierisch gefreut sein Herrchen wiederzusehen.

Nun erfuhren wir auch was passiert war. Fremde sind auf sein Grundstück, haben den Hund wohl geschlagen, losgemacht und vom Grundstück gejagt. Sie sind danach ins Haus eingebrochen.

Kein Wunder, dass Mavris bei seinem Auffinden total verschreckt war. Sein Besitzer entdeckte auch sofort die Bisswunden, und fragte uns ob er diese im Tierheim bekommen hatte. Nein, denn er war alleine im Zwinger, er muss sich auf seiner Flucht mit einem anderen Hund gebissen haben.

Herrchen und Mavris fuhren glücklich zusammen nach Hause.

Und wir freuen uns, dass wir helfen konnten und es zeigt wie wichtig das chippen der Hunde ist, was leider viel zu wenige Menschen hier auf der Insel tun.

Von hier aus auch noch einmal ein herzliches Dankeschön an seine beherzten Finder, ohne die Mavris vielleicht nie wieder nach Hause gekommen wäre.